“Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne und unten, da leuchten wir…“”… so singen die Kinder auch heute noch bei den zahlreichen Umzügen zu Ehren des Hl. Martin in Südtirol.
Hierzulande ein traditioneller Brauch ist dem Hl. Martin an seinem Festtag, den 11. November gewidmet. Der Hl. Martin ist in Südtirol tief verwurzelt, auf vielen Altären steht sein Bildnis mit der Gans.
Früher galt der Martinstag noch als Zins- und Abrechnungstermin: Bauern beschlossen ihr Arbeitsjahr, Dienstverhältnisse endeten und Tiere wurden geschlachtet. Heute sind am Martinstag noch Umzüge üblich. So ziehen zahlreiche Kindergarten- und Schulkinder mit Laternen durch Dörfer und singen das bekannte Martinslied „Ich geh mit meiner Laterne …“. Begleitet werden sie dabei oft von einem als römischen Soldat verkleideten Reiter, der mit einem roten Mantel den Hl. Martin darstellt. In einem kurzen Straßenspiel wird dann auch die Schenkung des Mantels an den Bettler dargestellt.
Weite Verbreitung hat auch die traditionelle Martinsgans. Zur Verbindung des Heiligen Martin mit der Gans existieren mehrere Versionen. Eine davon ist folgende: Das Volk von Tours soll Martin entgegen seinen Willen und trotz Bedenken des Klerus zum Bischof geweiht haben wollen. Dieser großen Verantwortung hielt er sich jedoch für unwürdig, da er sehr asketisch und bescheiden lebte, worauf er sich in einem Gänsestall versteckt haben soll. Durch das aufgeregte Schnattern der Gänse sei er aber gefunden worden und konnte doch noch zum Bischof geweiht werden. Diesen „Verrat“ müssen die Gänse alljährlich büßen.
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