Das Ranggeln ist ein mit dem Ringen verwandter, in Südtirol seit Anfang des 20. Jahrhunderts beliebter, alpenländischer Volkssport, der aus dem Unterinntal nach Südtirol gelangt ist. Auch heute noch erfreut er sich großer Beliebtheit bei Groß und Klein.
In weiße Leinenhosen und Hemden gekleidet, barfüßig, inmitten einer Wiese oder mittlerweile auch auf Fußballplätzen ranggeln die Männer in vier offenen Kampfklassen nach Alter gestaffelt. Das Los bringt je zwei Ranggler unter dem wachsamen Schiedsrichterauge eines ehemaligen erfolgreichen Rangglers, dem Schermataxn, zusammen und dann heißt es „Hou ruck, grangglt wert!“
Ein Kampf dauert bis zu 6 Minuten, wobei nur bestimmte Griffe wie etwa der „Kreuzwurf“, „Hufer“ oder „Stierer“ erlaubt sind. Gelingt es, den Gegner auf den Rücken zu werfen, sodass beide Schultern den Boden berühren, ist der Kampf vorzeitig entschieden.
Der endgültige Sieger, der Hoagmoar, ist derjenige, der drei Kämpfe hintereinander erfolgreich beendet. Dieser erhält dann als Preis eine weiße Feder des Mutes, die so genannte „Schneidfeder“. Inzwischen werden keine Federn mehr ausgeteilt, sondern Medaillen.
Wem „Hoagmoar und Schermataxn“ immer noch spanisch vorkommen, der möge doch einfach zum nächsten Ranggeln kommen und auch beim anschließenden Wiesenfest gibt es sicher noch viel Vergnügliches zu erleben!
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