Vom einstigen Baubestand ist nicht mehr viel erhalten, und dennoch lassen die wuchtigen Gemäuer erahnen, auf welch bewegte Vergangenheit Schloss Sonnenburg zurückblickt. Heute befindet sich die bei St. Lorenzen im Südtiroler Pustertal gelegene Anlage im Privatbesitz und wird als Hotelbetrieb geführt.
Dabei begann alles ganz anders. Die Mauern von Schloss Sonnenburg beherbergten einst ein Benediktinerinnen - Kloster, was für die Schlösser im Pustertal einzigartig ist. Im fernen Jahr 1022 vermachte Graf Volkhold den Bau samt Grundbesitz dem Orden, mit der Auflage, ein Damenstift einzurichten. Dies geschah und so herrschten die Benediktinerinnen von Sonnenburg beinahe 8 Jahrhunderte lang über das „Gadertaler Gebiet“.
Im 15. Jahrhundert kam es schließlich zu ersten Konflikten mit dem Bischof von Brixen, ehe das Kloster im Jahr 1785 auf Befehl von Kaiser Joseph II. gänzlich aufgelassen wurde. Wenige Jahre danach, zur Zeit der Tiroler Freiheitskämpfe, diente die Burg als Militärkrankenhaus, später wurden auf Schloss Sonnenburg im Pustertal Arme untergebracht.
Wenngleich nicht mehr viele monumentale Zeitzeugen übrig sind, so kann man trotzdem in der Krypta der Klosterkirche schöne Freskenmalereien bestaunen, die im Zuge von Renovierungsarbeiten entdeckt wurden. Leider sind im Rahmen des Tunnelbaus unterhalb des Schlosses im Jahr 2009 einige romanische Darstellungen beschädigt worden, weshalb der Ausbau der Pustertaler Staatsstraße für einige Zeit eingestellt und der Tunnel ohne Sprengungen fertiggestellt wurde. Heute wird auf der Anhöhe vor Bruneck ein Schlosshotel betrieben. Aus diesem Grund ist Schloss Sonnenburg mit ihrer mittelalterlichen Ringmauer samt Rondellen und Schießscharten nicht frei für Besucher zugänglich.
Weitere Tipps zum Thema: