Oberhalb von Waidbruck, in der bezaubernden Ferienregion Eisacktal, thront eine der schönsten und besterhaltenen Burgen des Landes: die Trostburg. Die Geschichte des seit 1977 öffentlich zugänglichen Schlosses reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Besonders schön: der Saal mit den Abbildern der Herren von Wolkenstein.
Es sind jährlich mehrere tausend Besucher, die der Trostburg im Südtiroler Eisacktal einen Besuch abstatten. Gut so, denn eine Besichtigung des Inneren der Burg lohnt sich allemal, wenngleich auch das äußere Erscheinungsbild der Wehranlage bei großen und kleinen Geschichtsinteressierten Eindruck hinterlässt.
Geschichtliches zur Trostburg bei Waidbruck
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Trostburg, damals Eigentum von Konrad von Trostberg, im fernen Jahr 1173. Mehr als 100 Jahre später ging sie in den Besitz der Grafen von Tirol über, die sie wiederum den Herren von Wolkenstein als Pfand übergaben. Dieses, zur damaligen Zeit bedeutende Adelsgeschlecht, residierte in weiterer Folge über 600 Jahre auf der prunkvollen Burg. Auch Oswald von Wolkenstein, einer der berühmtesten Dichter und Komponisten des Spätmittelalters, ist hier aufgewachsen - die Trostburg ist sein Elternhaus. Seit 1981 besitzt und verwaltet das Südtiroler Burgeninstitut die Anlage.
Bilder zur Trostburg im Eisacktal
Architektonische Besonderheiten der Burg, die im 14. und 16. Jahrhundert ausgebaut und im 17. Jahrhundert im Renaissance - Stil umgebaut wurde, sind die gotische Stube mit ihrer prunkvollen Balkendecke, die Bibliothek, die malerische, reich verzierte Kapelle und Loggia, sowie weitere aufwendig verzierte Säle. Ebenso sehenswert sind die weitläufige Vorburg mit Kaserne und Graben, der Stall sowie der so genannte Römerturm.
Das Südtiroler Burgenmuseum
Darüber hinaus ist die Trostburg seit 2005 offizieller Sitz des Südtiroler Burgenmuseums. Mehr als 80 maßstabgetreue und detailverliebte Modelle von Burgen und Schlössern bieten im Rahmen der Dauerausstellung "Burgen - Bauwerke der Geschichte" spannende und lehrreiche Einblicke in die Entstehungsgeschichte verschiedenster Südtiroler Wehranlagen.
Im ersten Raum gewinnt der Besucher einen generellen Überblick über die Südtiroler Burg, über deren Vielfalt, deren Entstehung und Entwicklung. Raum zwei zeigt das Herzstück der Ausstellung, die verschiedenen Modelle aus den Jahren 1923 bis 1963, während im dritten Raum das Augenmerk auf die Burgromantik und die Lebensgeschichte des Modellbauers Ludwig Mitterdorfer (1885 – 1963) sowie des Burgenforschers Josef Weignartner (1885 – 1957) gelegt wird. Auch die Burgenkunde sowie die Gründung des Südtiroler Burgeninstitutes finden hier seinen Platz.
Ein wahres Paradies für Geschichts- und Kulturinteressierte, verteilt auf drei Räume.
Wie erreicht man die Trostburg?
Die Trostburg ist ab Waidbruck nur zu Fuß erreichbar. Der kürzere Weg ist ein wenig steil aber dafür benötigt man auch nur 20 Minuten. Dieser, der Trostburgweg, startet vom Oswald-von-Wolkenstein-Platz aus, ist zunächst asphaltiert und führt dann über einen mittelalterlichen Pflasterweg durch Laubwald hinauf zur Burg. Der Burgfriedenweg hingegen zweigt in Waidbruck nach dem Friedhof ab und führt bequem in etwa 30 Minuten hinauf zur Burg.
In Waidbruck, es liegt von Bozen circa 23 km, von Klausen etwa 6 km entfernt, gibt es genügend Parkmöglichkeiten. Auch ist Waidbruck mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus und Zug) erreichbar.
Öffnungszeiten - Führungen
Gründonnerstag bis Ende Juni:
11:00 / 14:00 / 15:00 Uhr
Juli und August:
11:00 / 12:00 / 14:00 / 15:00 / 16:00 Uhr
September bis Ende Oktober:
11:00 / 14:00 / 15:00 Uhr
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