In einem Moment flanierst Du durch die Bozner Lauben und im nächsten befindest Du dich in einem belebten Stadtviertel und staunst über die schöne Allee, durch die Du Dich gerade bewegst. Du wendest den Blick ab und … irgendetwas blendet Dich. Die Sonne reflektiert sich wohl gerade in einem Schaufenster oder … oh!
Es soll das Bindeglied zwischen der Bozner Altstadt und den in den 20er und 30er Jahren entstandenen Stadtvierteln sein, dort wo der Fluss Talfer das alte „deutsche“ und das in den 1930er entstandene „italienische“ Bozen voneinander trennt.
Mittendrinn, nicht etwa abgelegener und distanzierter, steht er: Ein 51 m langer Kubus mit einer komplett verglasten Vorderansicht. Ist das Kunst? Ja, ist es. Sowohl innen, als auch außen. Besser kann man ein Museum der zeitgenössischen Kunst, das Museion, wohl nicht präsentieren.
Sogar von oben, auf den umliegenden Bergen, kann man die silbrige Hülle des Kunstbaus und die dazu gehörenden Zwillingsbrücken über die Talfer noch ausmachen. Mittendrinn im Häusermeer, eine Versinnbildlichung der Verbindung zwischen Grenzen, Zeiten und Kulturen.
Kunstvolle Kommunikation
Im Inneren hat die Kunst das Sagen: Galerien und Ausstellungen geben sich auf vier Etagen und 2100 qm² die Klinke in die Hand. Die verschiedenen Räume, Zonen und Ebenen unterliegen keiner strengen Trennung, vielmehr gibt es fließende Übergänge und Öffnungen zu bestaunen.
Die klassisch pure Form, sowohl innen als auch außen, verhilft dem Kunstmuseum zu einem kommunizierenden Charakter.
Die transparente Außenfassade besteht nicht ohne Grund aus großen Schaufenstern. Sie dienen nicht nur dazu das Museum mit Licht zu durchfluten, sondern sie bieten der Kunst auch nach Einbruch der Dunkelheit eine Bühne um sich in voller Pracht zu präsentieren.
Des Nachts verwandeln sie sich in Projektionsflächen, die mal einen Himmel, mal einen Regenbogen zeigen, mal eine kritische Aufforderung zum Denken und manchmal, da scheinen sich Einrichtungsgegenstände plötzlich zu bewegen. Ist es eine Halluzination oder eine Fata Morgana? Angesichts des Sommerklimas in Bozen und den damit verbundenen Temperaturen wäre letzteres nicht verwunderlich - doch es ist alles „nur“ eine beeindruckende Inszenierung.
36 Videoprojektoren lassen die Schaufenster wie eine große Kinoleinwand wirken, bespielt mit eigenes konzipierten Videos, Fotografien, Animationen und sogar eigenen Sound.
Die faszinierende Gesamtinszenierung, die von dem Berliner Architektenbüro Krüger, Schuberth, Vandreike (KSV) entworfen wurde, zieht seit ihrer Eröffnung im Jahre 2008 Besucher aus Nah und Fern in ihren Bann. Und bald, vielleicht ja auch dich …
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 - 22:00 Uhr
Ruhetag: Montag
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