Wann:
04.03.2025
Er findet stets an ungeraden Jahren statt und ist einer der originellsten Umzüge im ganzen Land: der Egetmann - Umzug von Tramin. Der Egetmann ist der Mann mit der Egge und wird durch eine Puppe im Frack, welche den Faschingsumzug anführt, symbolisiert.
Der Umzug selbst geht auf das Jahr 1591 zurück und daran teilnehmen dürfen nur Männer des Dorfes. Zuschauer werden, oftmals auch etwas unsanft, mit Ruß geschwärzt.
Bereits am Vormittag des Faschingsdienstags ziehen die „Wudelen“, große Viecher, mit ihren hölzernen Mäulern klappernd und schnappend durch die Gassen. Begleitet werden sie, genauso lärmend, von den Trompetern, den Peitschenknallern und den Wegmachern. Darin wiederholt sich das uralte Ritual vom lautstarken Austreiben des Winters vor der Fastenzeit.
Der Faschingsumzug selbst beginnt dann am frühen Nachmittag. Dieser stellt die Hochzeit des Egetmann Hansl dar, welcher im schwarzen Rock mit Zylinder und weißen Handschuhen erscheint. In Begleitung hat er seine Braut im weißen Hochzeitskleid. Die Hochzeitskutsche wird von einer Unmenge merkwürdiger Gestalten begleitet: Ratsherren in Frack und Zylinder, Hexen, Waschweiber, Bärentreiber und weitere Fantasiefiguren.
Dem Brautpaar geht ein Ansager voran, welcher die Aufgabe hat, an jedem Dorfbrunnen das „Protokoll“ zu verlesen. Dieses enthielt früher sehr skandalöse Ereignisse des vergangenen Jahres (Ehebruch, uneheliche Kinder, …). Heute wird hier nur noch Unverfängliches in derben Sprüchen preisgegeben. Beim Umzug ziehen auch die Handwerker mit, die Fischer vom Kalterer See, die berühmte Altweibermühle.
Die Stimmung ist immer recht ausgelassen und die Besucher werden, ob sie nun wollen oder nicht, in das närrische Treiben mit einbezogen.
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