Gerade einmal 3,60 m wies der Trientner Bischof all jenen Händlern zu, die Ende des 12. Jahrhunderts entlang der heutigen Laubengasse in Bozen eine Geschäftsstelle errichten wollten. Nicht gerade viel, denn der Platz war knapp.
Die Folge: Die Besitzer bauten ihre Häuser umso höher und länger. Daraus erklärt sich der für die Bozner Lauben so typische Baustil. Eine Charakteristik, welche die Laubengasse bis heute prägt und zu der kulturhistorischen Touristenattraktion werden ließ, die sie nach wie vor ist.
Ein Laubenhaus besteht aus drei Teilen: Ganz unten, im Erdgeschoss wurde die Ware ausgestellt, wurden Kunden empfangen. So, wie sie dies auch heute noch werden. Im hinteren Bereich der Rundbögen, dem so genannten Mittelhaus, wurden die Produkte über Nacht gelagert, um sie vor Dieben zu schützen. In den oberen Etagen befinden sich die Wohnräume, welche über eine Treppe im Lichthof erreicht werden. Die Lichthöfe, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten vielerorts renoviert wurden, sollten die hinteren Bereiche der Häuser mit Licht und Luft versorgen. Die Keller, in welchen auch der Wein aus der Umgebung gelagert wurde, reichen mancherorts drei oder gar vier Stockwerke in die Tiefe, was der knapp bemessenen Breite der Grundstücke geschuldet ist.
Heute, Jahrhunderte später, hat sich das Bild der Lauben mancherorts gewandelt. Doch selbst wenn viele der Handwerker und Kaufleute von einst internationalen Konzernketten Platz gemacht haben, ist die Bozner Laubengasse nach wie vor eine der wichtigsten Straßen. Und: eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen.
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