Die Viles sind charakteristisch für das Gadertal. Es sind Weiler mit gleich mehreren dicht beieinander liegenden Paarhöfen. Im Tiroler Raum hingegen findet man isoliert liegende Ein- oder Paarhöfe.
Diese geschlossenen Weilersiedlungen sind wahrscheinlich dem Wunsch der Bewohner nach Zusammengehörigkeit und Sicherheit entsprungen.
Bei den Viles findet man meist den Backofen und den Brunnen als Gemeinschaftseinrichtung in der Mitte des Weilers. Drumherum drängen sich die Häuser mit schmalen Durchgängen und Bänke für eine kurze Rast. Der untere Teil der Bauten ist aus einem Steinsockel, darüber befindet sich die Holzkonstruktion mit einem Söller, oftmals auch mit einem Gestänge auf der die Ernte nachreifen kann. Oft sind die Holzflächen mit wunderschönen Schnitzereien versehen und oft findet man auch auf den Steinwänden freskenähnliche Malereien mit Heiligen.
In den Viles gibt es meist auch eine Kapelle und vielerorts gibt es in den Wiesen ringsum noch Harpfen, auf denen Heu getrocknet wird.
Von Wengen führt ein schöner Rundweg von etwa 6,5 km zu den Viles nach Cians, Ciampei, Runch und Tolpei. Ein unbedingtes Muss für volkskundlich Interessierte.
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