Kastanien und Wein - das sind die Hauptdarsteller des beliebten Törggelen in Südtirol, ein vor allem in Südtirols Weingegenden weitverbreiteter Brauch. Besonders die Gegend rund um Brixen, ist ein wahres Paradies für Genießer und präsentiert sich vor allem im Herbst, in der Zeit des Törggelens, unverfälscht und gemütlich.
Zum echten traditionellen Törggelen in Südtirol gehören eine gemütliche Herbstwanderung durch Weinreben und Kastanienhaine und die anschließende Einkehr in die Buschenschänke. Dabei werden Spezialitäten aus der Südtiroler Bauernküche und natürlich die gebratenen Kastanien, die „Keschtn“ und der neue Wein, der „Nuie“ verkostet. Gerstesuppe, Schlutzkrapfen, Käseknödel, Schlachtplatten mit Rippelen, Hauswurst und Kraut und als Nachtisch die süßen Bauernkrapfen… allesamt deftige Gerichte aus der Bauernküche, die zum Törggelen gehören.
Der Brauch des Törggelens geht bereits einige Jahrhunderte zurück. In den Weinanbaugebieten Südtirols war es früher nämlich Tradition, dass sich alle Helfer nach der Weinernte zusammen setzten und die kulinarischen Köstlichkeiten aus Feld und Hof genossen. Dabei wurde auch der junge, noch nicht gegorene Traubensaft, also der „Süße“ und später auch der bereits gegorene Most, der „Nuie“ verkostet. Traditionell war dies aber nur zwischen St. Martin, den 11. November, und St. Katharina, den 25. November, der Fall. Heutzutage wird dieser Brauch aber zeitlich ausgedehnt und man kann den gesamten Spätherbst bis zum Beginn der Adventszeit in Südtirol Törggelen.
Übrigens: Törggelen hat nichts mit „Torkeln“ zu tun. Der Name stammt von der „Torggl“, das alte Wort für jenen Raum, in welchem die Weinpresse stand.
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