Im Norden des Brixner Talkessels, an den Ufern des Schalderer- und Spiluckerbaches, liegt die malerische Ortschaft Vahrn in der Südtiroler Ferienregion Eisacktal. Die Pfarrkirche zum Hl. Georg bildet nicht die Dorfmitte, jedoch zieht sie mit ihrer prachtvollen Erscheinung jeden Blick auf sich.
Im Jahr 1325 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Der zweischiffige Bau entstand wahrscheinlich in der Reformzeit des 12. Jahrhunderts. Von dieser Bauzeit ist nur mehr der Grabstein aus weißem Marmor an der südlichen Mauer erhalten, denn im 18. Jahrhundert wurde das Gotteshaus barockisiert, wie es zu dieser Zeit üblich war.
In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche zudem gegen Westen hin um ein Joch verlängert, sowie stammen der gotische Chorraum und der untere Teil des Turms wahrscheinlich aus dieser Zeit. Der 40 m hohe, gotische Glockenturm wurde 1595 fertiggestellt und beinhaltet fünf Glocken, von denen die Sterbeglocke die älteste ist. Diese stammt aus dem Jahr 1733. Die anderen vier Glocken wurden im Ersten Weltkrieg wegen zusätzlicher Metallgewinnung abgenommen, jedoch erhielt die Gemeinde 1925 vier neue. Der Klang der „großen Glocke“ gefiel den Bewohnern aber nicht, deshalb ließen sie diese wieder einschmelzen und stifteten der Kirche eine neue große Glocke.
Das Außenfresko der Pfarrkirche in Vahrn zeigt die Marienkrönung gemalt von Leonhard von Brixen. Im Innenraum ist der Hochaltar mit seinen Seitenaltären ein echter Blickfang. Das Altarbild des Hl. Georg vor Christus dem Erlöser und dem Hl. Florian stammen von Jakob Jenewein aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Am südlichen Seitenaltar stellen der Hl. Johannes Evangelist und der Hl. Johannes der Täufer Nebenfiguren zur Darstellung des guten Hirten dar. Auf der Altarplatte befindet sich eine Büste von Pater Joseph Freinademetz, ein Werk des Gadertaler Künstlers F. Irsara.
Der Seitenaltar des Gotteshauses ist besonders prachtvoll gestaltet. Im Mittelpunkt, dem Strahlenkranzschrein, befindet sich eine romanische Madonna mit Kind, ein Gnadenbild. Diese Madonna wurde von fahrenden Händlern verehrt, weshalb diese Südtiroler Ortschaft im Eisacktal eine Zeit lang ein beliebter Wallfahrtsort war.
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