Sie ist der wuchtigste Sakralbau im Pusterer Hauptort: die Pfarrkirche zu „Unserer Lieben Frau“, genannt auch die „Maria Himmelfahrts-Kirche“. In dieser wunderbaren Lage in der Altstadt von Bruneck stand bereits im 13. Jahrhundert ein erstes Kirchlein.
Erbaut wurde die heutige Pfarrkirche von Bruneck in den Jahren 1851 - 1853 unter Dekan Anton von Klebelsberg und nach den Plänen des Architekten Hermann von Bergmann aus Wien. Zuvor standen bereits drei weitere Kirchen am selben Ort.
Das erste urkundlich bekannte Kirchlein an dieser Stelle stammte aus dem 13. Jahrhundert und war der Gottesmutter Maria geweiht. Am Ende des 15. Jh. und zu Beginn des 16. Jh. wurde dann an einer neuen gotischen Kirche, einer viel größeren Kirche, gebaut. Allerdings wurde diese nie ganz fertig gestellt. Erhalten sind von dieser aber noch die Chormauern mit den Sterbepfeilern. Um 1790 wurde die dritte Kirche, im klassizistischen Stil, erbaut. Sie fiel allerdings einem Brand im Jahre 1850 zum Opfer. Beim Wiederaufbau der Kirche wurden dann unter anderem die Spitzbögen abgerundet.
„Alles zur größeren Ehre Gottes und der seligen Junfgrau Maria“ lautet die Inschrift OAMGD E BVM (Omnia ad maiorem gloriam Dei et beatae Virginis Mariae) die auf der großen Marmortafel über dem Mittelportal angebracht ist. Sehenswert von außen natürlich auch die zwei Spitztürme an der Westpassage und die 4 m hohe Marmorstatue der Maria Immaculata des Meraner Bildhauers Franz Pendl in der Giebelnische. An der Mauer entlang hin zum Friedhof befindet sich eine Ahnengallerie der edlen Familien von Bruneck.
Zu den Kostbarkeiten der Kirche zählen das Kruzifix, welches nach der Schule von Michael Pacher im 16. Jh. angefertigt wurde und die Gewölbefresken von Georg Mader (1824-1881). Diese Deckengemälde zeigen verschiedene Szenen aus dem Leben Mariens. Sehenswert auch die Mathis-Orgel aus dem Jahre 1983. Sie ist größte Orgel Südtirols. Die Altarbilder stammen von Franz Hellweger (1812-1880) aus St. Lorenzen, das Bronzerelief im Renaissancestil an der linken Säule der Eingangshalle stammt hingegen vom Brixner Hofkünstler Hans Reichle (1620). Am linken Mittelpfeiler befindet sich eine Holzskulptur die den kreuztragenden Heiland mit Simon von Cyrene darstellt und Hans von Judenburg zugeschrieben (um 1430) zugeschrieben wird. Der Steinguss am vorderen linken Seitenalter, er zeigt die Muttergottes mit ihrem toten Sohn Jesus in den Armen, stammt aus Salzburg und ist ein Werk des sogenannten Weichen Stils (um 1400). Aus dem Jahre 2003 hingegen stammt das Portrait des hl. Josef Freinademetz, das sich vorne links neben der Kanzel befindet. Es stammt von Annelies Frenes Hitthaler. Nicht zu übersehen auch die Kreuzwegbilder aus gebranntem Ton. Dabei ist die XV. Station besonders zu beachten. Diese stellt nämlich die hl. Helena mit dem Kreuz dar.
Die Pfarrkirche von Bruneck ist ganzjährig geöffnet.
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