Er ist die älteste Mumie der Welt und weit über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt: Ötzi, der Mann aus dem Eis. Gefunden wurde er im Schnalstal im Vinschgau und wirbelt seitdem immer wieder neue Fragen rund um seinen Lebensstil und seinen Tod auf. Nichtsdestotrotz konnten dank ihm viele Fragen geklärt werden.
Auch nach mehr als 20 Jahren ist die Geschichte rund um Ötzi nicht vollständig geklärt. Immer wieder tauchen neue Ergebnisse auf, die ein komplett anderes Licht auf die Umstände von seinem Tod werfen. Eine Pfeilspitze in der Schulter legt den Verdacht auf einen Mord nahe. Nichtsdestotrotz ist man sich nicht ganz sicher. Mit Hilfe von immer weiteren Untersuchungen will man der Wahrheit so nahe wie möglich kommen.
Fundort: zwischen Similaunhütte und Tisenjoch
Man schreibt den 19. September 1991. Zwei deutsche Urlauber wandern vom Tisensjoch in Richtung Similaunhütte. Da sie eine Abkürzung benützten, verließen sie den markierten Weg. Nach einiger Zeit erblickten sie etwas Dunkles auf dem weißen Untergrund und hielten es zuerst für Müll. Bei näherem Hinsehen erkannten sie, dass es sich dabei um eine Leiche handelt. Sie dokumentierten den Fund mit Fotos und kehrten um. Damals ahnten sie noch nicht, dass sie gerade die älteste Mumie der Welt entdeckt hatten.
In den darauffolgenden vier Tagen wurde der Leichnam freigelegt und schlussendlich nach Innsbruck gebracht. Damit wurde die Frage aufgeworfen, auf welchem Staatsgrund sich die Mumie befand. Nach eingehenden Untersuchungen und Rekonstruktionen konnte festgestellt werden, dass Ötzi sich auf Südtiroler Boden befand. In Innsbruck wurden Tests durchgeführt und die Mumie untersucht, danach wurde sie aber nach Südtirol gebracht.
Viele Tests und Untersuchungen später kann man einige Vermutungen über den lebenden Ötzi anstellen. So soll er bereits 46 Jahre alt sein, was man aus der Knochenstruktur erkennen kann. Weiter wird er um die 1,60 m groß und 50 Kilogramm schwer gewesen sein. Die Ursache der verschiedenen Verletzungen kann man nicht vollständig klären. Es ist ungewiss ob er sich manche nach dem Schuss mit dem Pfeil zugezogen hat, als er gefallen ist, oder ob ihn der Angreifer noch mal gewaltsam umgedreht hat.
Ötzimuseum - der Iceman
In Bozen hat er heute seinen eigenen Platz bekommen. In der „Ötzi-Box“ im Archäologiemuseum liegt er bei Minusgraden um ein Auftauen zu verhindern. Besucher können ihn durch ein Glasfenster beobachten und bestaunen. Das Archäologiemuseum in Bozen beinhaltet zudem eine Dauerausstellung zum Thema Ötzi. Sein Lebensstil, die Todesumstände sowie die Aspekte rund um die Bergung sind dabei dargestellt und liefern dem Besucher Antworten. Zudem befinden sich im Obergeschoss wechselnde Sonderausstellungen, welche sich den archäologischen Grabungen in Südtirol widmen.
Archäologie am Gletscher
Ötzi ist ein besonderes Bespiel für Archäologie am Gletscher. Über die Jahrhunderte hinweg konservierte das kalte Eis Gegenstände aus den unterschiedlichsten Zeiten und aus den unterschiedlichsten Materialien. Somit konnten zahlreiche Fragen beantwortet werden. Auch heute noch spielen Grabungen hoch oben eine große Rolle, sind die Gegenstände doch durch das Eis geschützt und weniger stark Wind und Wetter ausgesetzt.
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