Oberhalb der lieblichen Ortschaft Burgeis, eine kleine Fraktion von Mals, thront auf 1.340 m Meereshöhe das Kloster Marienberg. Diese höchstgelegenste Benediktinerabtei Europas wurde im 12. Jahrhundert als Stiftung der Edlen von Tarasp erbaut.
Über viele Jahrhunderte hinweg blieb das Kloster das geistige und kulturelle Zentrum des Oberen Vinschgaus, auch wenn seine Auflösung am Ende des 16. Jahrhunderts nur knapp vom damaligen Papst und der tirolischen Landesregierung verhindert werden konnte. Besonders am Anfang des 17. Jahrhunderts blühte das Kloster so richtig auf, die Zahl der Mönche nahm deutlich zu und das Kloster gründete sogar ein Gymnasium samt Knabenkonvikt in Meran. Im Jahre 1807 wurde das Kloster dann durch die Bayerische Regierung aufgehoben, die Mönche wurden vertrieben, und aus dem Kloster wurde wertvoller Besitz geraubt. Unter Kaiser Franz I. wurde die Abtei dann im Jahre 1816 wieder hergestellt, im Jahre 1946 wurde sogar ein Privatgymnasium in Marienberg errichtet, das bis 1986 geführt wurde.
Die Klosterkirche
Auch die Klosterkirche stammt aus dem 12. Jh., wurde aber in der Zeit von 1643 bis 1648 unter Abt Jakob Grafinger im barocken Stil umgebaut. Dabei wurden die romanischen Rundbogenfenster vergrößert, das Querschiff wurde abgetrennt und umfunktioniert zur Sakristei, zum Betchor und zur Prälatenkapelle. Äußerst sehenswert ist die „schöne Madonna“, die dem Jesusknaben einen Apfel reicht. Sie stammt aus den Anfängen des 15. Jh.s und befindet sich im Tympanon.
Die Krypta
Die Krypta von Marienberg wurde im Jahre 1160 geweiht und war eigentlich der erste Raum in dem Heilige Messen gefeiert wurden. Ab 1643 allerdings wurde die Krypta zum Bestattungsort der Mönche. Erst im Jahre 1980 wurden die Grufteinbauten entfernt. Dabei entdeckte man wunderschöne alte Fresken, die ein einzigartiges Denkmal romanischer Kunst darstellen. Im Jahre 1992 feierte der spätere Papst Benedikt XVI, also Kardinal Joseph Ratzinger, in der Krypta einen Gottesdienst mit zahlreichen Gläubigen.
Das Museum
Seit dem Jahre 2007 beherbergt Kloster Marienberg auch ein Museum. Verschiedene Gegenstände, Kunstwerke aus der Gründerzeit und ein Film gewähren Einblick hinter die Klostermauern und in die langjährige Geschichte der Abtei.
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